Standpunkte 3/2018
„Es ist nicht Aufgabe des Datenschutzrechts und der Datenschutz- Kontrollinstanzen, die Menschen von autono- men Entscheidungen über ‚ihre‘ Daten abzu halten.“ Prof. Dr. Hans Peter Bull, 1978 – 1983, Erster Bundes- beauftragter für Datenschutz; 1988 – 1995 Innenminister Schleswig-Holsteins WIRTSCHAFTSZITAT im Einsatz für die Unternehmen AUS DER HAUPTSTADT Stärkung des Erfolgsfaktors Soziale Marktwirtschaft Die Digitalisierung verändert alles: Privatleben, Ar- beitsbeziehungen, Konsumverhalten – das Netz revolu- tioniert die Welt. Während vor Jahren noch über „E-Commerce“ und die Frage, ob der Verbraucher wirk- lich Schuhe über das Internet bestellen würde, debat- tiert wurde, befasst sich die Branche heute mit Same- Day-Lieferungen, auch von Lebensmitteln. Zweiter gro- ßer Veränderungstreiber in diesen Jahren: der demo- grafische Wandel. Immer dringlicher stellt sich die Fra- ge, wie wir es schaffen, in Zeiten dieser großen Umwäl- zungen auch weiterhin für gute Arbeitsplätze, Bildung, Wettbewerb und offene Märkte zu sorgen. Erste Voraussetzung für eine gelingende Antwort: Wir müssen die Herausforderungen der Zeit annehmen, statt sie zu leugnen oder auszublenden. Nur dann kön- nen wir auch in Zu- kunft in einem wett- bewerbsfähigen und gerechten Deutsch- land leben. Das Wirt- schaftskonzept der Sozialen Marktwirt- schaft hat uns über bald siebzig Jahre eine gute Vorlage da- für geliefert. Sie er- weist sich seit der Gründung der Bun- desrepublik Deutsch- land als verlässliche Richtschnur für wirt- s c h a f t s po l i t i s c he Entscheidungen. Eindrucksvoll abzulesen ist die Wohl- standsmehrung an der Entwicklung der Löhne: Im Jahr 1950 lag der Nettoverdienst je geleisteter Stunde noch bei umgerechnet 2,89 Euro – im Jahr 2016 waren es 17,45 Euro. Jetzt gilt es, die Soziale Marktwirtschaft zukunftsfest zumachen. Sie liefert Antworten auf die Fragen unserer Zeit. Ein modernes Wettbewerbsrecht meistert auch die Herausforderungen der Digitalisierung. Eine Sozialpo- litik, die auf Eigenverantwortung statt auf simple Um- verteilung und damit staatliche Bevormundung setzt, schafft Generationengerechtigkeit in den sozialen Si- cherungssystemen. Die CDU hat sich die Modernisie- rung der Sozialen Marktwirtschaft als „Hausaufgabe für die nächsten Wochen und Monate“ vorgenommen. Wirtschaftsminister Peter Altmaier hat eine Renais- sance der Sozialen Marktwirtschaft versprochen. Die INSM steht als kompetenter Partner bereit, daran mit- zuwirken: Gemeinsam wollen wir den wirtschaftlichen Erfolg Deutschlands durch Stärkung der zentralen Prin- zipien der Sozialen Marktwirtschaft erhalten und fort- schreiben. Am 21. Juni 1948 wurde die D-Mark als neue Währung der Bundesrepublik eingeführt. Dies gilt als Geburts- stunde der Sozialen Marktwirtschaft. Das ist nun 70 Jahre her. Dieses Jubiläum hat die INSM zum Anlass ge- nommen, die Broschüre „Das ist Soziale Marktwirt- schaft“ vollständig zu überarbeiten. Das Heft gibt einen Überblick zu Ursprüngen, Entwicklungen und Zu- kunftsperspektiven rund um das Leitbild der Sozialen Marktwirtschaft. Die Broschüre kann über das Internet unter www.insm.de/Publikationen bestellt werden. Foto: dpa Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) setzt sich seit über 17 Jahren für ein Wirtschafts- und Gesellschaftssystem ein, das auf Freiheit und Verantwortung fußt. Getragen wird das Engagement von den Arbeitgeber verbänden der Metall- und Elektroindustrie, darunter auch NORDMETALL. Hier berichten wir über die aktuelle Arbeit. Die 28 3/2018 Standpunkte NORDMETALL 29 3/2018 Standpunkte NORDMETALL
RkJQdWJsaXNoZXIy MTAzNjM5